Willkommene Unterstützung

HOCHHEIM - „Wir nutzen die Pandemiesituation und sind derzeit damit beschäftigt, unser Vereinsheim in der Alleestraße von Grund auf zu sanieren. Da ist uns diese überraschende, finanzielle Zuwendung mehr als willkommen“, freute sich der Pressewart des Hochheimer Blasorchesters, Kevin Herud, bei der Spendenübergabe am Freitag vergangener Woche vor der Apotheke im Sanupark.

Die Apotheke in der Frankfurter Straße war von sich aus auf das Blasorchester zugekommen. „Wir hatten ja bereits vor einigen Monaten eine Spende an die Turngemeinde Hochheim gegeben. Umso mehr freut es uns, dass die Spende für das Blasorchester genau zum richtigen Zeitpunkt erfolgt“, so Fabian Vanden Eede von der Sanupark-Apotheke. Die Summe wurde von der Inhaberin aufgerundet auf 1.400 Euro und kommt aus der Verteilung von Schutzmasken an berechtigte Personen zustande. Bei der Aktion, die bis Ende April gelaufen war, mussten pro Maske zwei Euro einbehalten werden. In einer konzertierten Aktion der Hochheimer Apotheken wurde vereinbart, alle Zwei-Euro-Beiträge zu sammeln und diese für Vereine vor Ort zu spenden.

Wie Kevin Herud erläuterte, wurde beim Vereinsheim alles herausgenommen. Ein Highlight wird neben der Neuverkabelung die neue Akustikdecke sein, die die Klangwellen schluckt.

Was das aktive Musizieren anbelangt, sind die Instrumentalisten seit mehr als einem Jahr Einzelgänger. „Klar halten wir den Kontakt untereinander aufrecht, haben neue Noten von unserem Dirigenten erhalten und versuchen diese uns im Einzelstudium anzueignen“, erzählt Herud. Das ist für Orchestermusiker umso schwerer, da sie weder mit ihrer eigenen Instrumentengruppe gemeinsam üben können, geschweige denn im Kontext des gesamten Orchesters. Noten alleine sind nicht das Problem, es geht um Klangfarbe, um die Dynamik einer zu spielenden Linie. Es geht um den Sound. Da ein Orchester ein großes Klanggebilde ist, in dem die einzelnen Instrumentengruppen meist voneinander nichts mitbekommen, ist es nahezu unmöglich, allein auf Anhieb so zu spielen, dass es passt. Es braucht den Taktgeber und Soundgestalter am Mixerpult. Den Dirigenten.

Am Donnerstag hatten die Musiker des Blasorchesters seit einer gefühlten Unendlichkeit wieder eine gemeinsame Probe im Freien. Winzer Reiner Flick hatte dem Blasorchester den Außenbereich seiner Straßenmühle als Probenareal zur Verfügung gestellt. Auch beim Weingut Schreiber haben die Musiker bereits für eine Übungseinheit angefragt, um sich langsam wieder aufeinander einzustimmen. Das Blasorchester ist auch in engem Kontakt mit der Rathausverwaltung. Vielleicht wäre es ja möglich, neben dem Vereinsheim im Freien Proben in moderater Lautstärke bis zu einer festgelegten frühen Uhrzeit durchführen zu können.

Von Jürgen Kunert - Hochheimer Zeitung vom 11.06.2021